Der Wald als Vorbild

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Erwin Thoma errichtet Häuser, die zu hundert Prozent aus MONDHOLZ bestehen. Vollholzhäuser sehen stylish aus, sind gut für die Gesundheit und komplett „Cradle to Cradle“ recycelbar.

Über Bäume könnte man stundenlang sprechen. Bäume sind einfach toll! Sie haben uns viel voraus in puncto Evolution. Sie kommunizieren mittels Düften, schicken biochemische Signale von Baum zu Baum, haben ein soziales Verhalten und versuchen gemeinsam, am Leben zu bleiben. Von Bäumen – respektive vom Wald – kann man sich viel abschauen. Der Wald „denkt“ an seine Kinder. Faszinierend.

Mondholzhaus auf Sylt. (c) Nicole Mai

Dr. Erwin Thoma hört dem Wald schon lange zu und hat seine Botschaft in mehreren Büchern beschrieben. Seit 1990 setzt er mit seiner Firma „Thoma Holz“ auf naturreines Holz. Mit Holz100 hat er ein preisgekröntes Massivholz-Bausystem entwickelt. Erwin Thoma ist Ingenieur und ausgebildeter Förster. Bäume waren für ihn zunächst Massenware. Bis ihm ein paar Geigenbauer die Augen öffneten. Sie suchten im Wald um seinen damaligen Forstbetrieb nach DEM Baum. Und sie fanden ihn. Ein Jahr später kamen die Musiker mit ihren Geigen und spielten ein Ständchen. Thoma war tief beeindruckt und wechselte in die Forschung. „Holz ist als Material ein Mysterium“, sagt der Salzburger heute. Sogar die Allergie seiner Kinder konnte er dank Holz ohne chemischer Behandlung heilen.

Das Einfamilienhaus in Hard wurde von Partner Holzbau Feuerstein in Thoma Holz100 Bauweise errichtet. (c) Mathias Feuerstein

MONDHÄUSER WERDEN IMMER BELIEBTER

Gesundes Wohnen ist im Trend. Weit oben in der Beliebtheitsskala liegen die so genannten Mondholzhäuser. Für diese Häuser wird das Holz zur richtigen Mondphase und ganz entscheidend, im Winter geschlagen – ganz nach alter Bauerntradition. Bei Neumond oder abnehmendem Mond soll die günstigste Zeit sein für beste Bauholzqualität. Ohne chemische Behandlung kann dieses Holz Jahrhunderte überdauern. Was nach Hexerei klingt, ist seit 2003 durch die ETH Zürich auch wissenschaftlich bewiesen. Erwin Thoma verwendet genau dieses Mondholz seit 20 Jahren. Das Know-How hat er von seinem Großvater. Und nicht nur das: Thoma baut ganz ohne Leim und ohne Nägel. Die Wände werden nur durch Holzdübel zusammengehalten – eben Holz100. Kondensation oder Schimmelpilz gibt es hier nicht. Dafür jede Menge Wohlfühlatmosphäre, wie in einer zweiten Haut.

Wie ein Nest sitzt dieses Einfamilienhaus im Garten. (c) Mathias Feuerstein
Im Mondholzschlafzimmer sind schöne Träume vorprogrammiert. (c) Nicole Mai

ATMENDE WÄNDE, BRANDSCHUTZ, STRAHLENSCHUTZ: MONDHÄUSER HABEN'S VOLL DRAUF!

Die Firmenzentrale von Thoma Holz liegt im Pongau. Gebaut wird mittlerweile über ein Partnernetzwerk in 125 Ländern. Privathäuser, Hotels, Bürogebäude. Kein Wunder, Holz ist einfach genial. Für die Gesundheit, für die Umwelt, fürs Wohlfühlklima. Holz atmet in allen Bauteilen, Holz100-Wände sind diffusionsoffen und winddicht. Thoma gibt eine 50 Jahre Kondenswasser- und Schimmel-Garantie auf seine Häuser. Holz100 hat eine drei- bis fünfmal bessere Brandsicherheit als Stahlbeton, Ziegeldecken und Ständerbauten und übertrifft jede Brandschutz-Norm bei Weitem. Außerdem hält Holz100 den Weltrekord in Wärmedämmung. Sprich: Holz100-Häuser sind im Winter kuschelig warm und man spart Heizkosten. Im Sommer bleibt es wiederum angenehm kühl.

Holz100 besteht aus nichts anderem als aus unbehandeltem Holz. Sollte ein Holz100-Haus mal abgerissen werden, muss nichts davon zum Sondermüll. Um es zu recyclen, muss man nur die mechanischen Verbindungen, die das Haus zusammenhalten, auflösen. Und mit dem frei werdenden Rohmaterial kann dann ein neues Haus gebaut werden. Auch die Produktion ist wohl durchdacht: Holz100-Häuser werden in Fabriken vorgefertigt, die mit Sonnenstrom laufen und in denen kein Müll entsteht. Bei der Fertigung der Holz100-Wände sind die Abläufe so optimiert, dass fast kein Verschnitt entsteht. Bleibt doch etwas übrig, kann es die Werke gleich wieder mit Energie versorgen. So wie im Wald bleibt hier alles im Kreislauf und man kann eine Enkelkinder-taugliche Zukunft schaffen.

Die gesunde Holzidylle.

Carolin Fried

MINT-Redaktion