Zehn fürs Klima

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Bereits zehn namhafte Outdoorhändler verpflichten sich mit der Klimaschutzinitiative „Outdoor Retailer Climate Commitment” (ORCC), aktiv zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele beizutragen. Es sollen noch mehr werden.

Wäre es nicht traurig, wenn wir in naher Zukunft nicht mehr auf Gletschern wandern oder skifahren, in den Wellen der Ozeane surfen oder mit dem Bike über herausfordernde, natürliche Trails preschen können? Viele Spezialisten in der Outdoorbranche sind sich jedenfalls einig: Wir müssen mehr tun in Sachen Umweltschutz. Nicht ganz ohne Eigennutz natürlich. Man will schließlich auch künftig Erfolge feiern in Sachen Funktionskleidung, Equipment & Co. Aber eben mit einer großen Portion Umweltbewusstsein.

„Wir glauben, dass die Outdoorbranche eine besondere Verantwortung hat, beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass unsere Produkte den Menschen und der Erde nicht schaden“, sagt etwa Martin Stolzenberger, Geschäftsführer der Bergzeit GmbH. Gemeinsam mit den europäischen Outdoorhändlern Yonderland, der Bergfreunde GmbH und der Sportler AG sowie mit dem digitalen Fachhändler Internetstores hat Bergzeit die Klimaschutzinitiative “Outdoor Retailer Climate Commitment” (ORCC) ins Leben gerufen. Die Initiative ist ein offenes Netzwerk. Sie will möglichst viele dazu ermuntern, den unternehmenseigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und nachhaltige Produkte mit einem geringen Emissionsgrad zu entwickeln und anzubieten. Sie möchte ein Signal an die gesamte Outdoorbranche senden, den Klimaschutz noch stärker als bisher ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln. Schnell und entschieden.

Leuchtturmprojekt in Otterfing bei München: das Unternehmen Bergzeit speist etwa die Hälfte seines gewonnenen Stroms ins öffentliche Netz © Bergzeit

Der Druck kommt von vielen Seiten. Klimaschutz ist bei allen angekommen. Kunden vertrauen auf Beratung, Auswahl und Services, fordern andererseits ein klimagerechtes Handeln, bohren nach, wollen Lösungen. Mitarbeiter und Lieferanten erwarten Feedback und Orientierungshilfen.

Nun also die Klimaschutzinitiative. Wie sieht das in der Realität aus? Was ist konkret geplant oder wird von den Mitgliedern gefordert? Es geht um vieles. Ums Austauschen von Ideen und Best Practices. Um eine Plattform für mehr Klimaschutz im Outdoorhandel schaffen. Um ganz konkrete Verpflichtungen. So müssen die Mitglieder ihren CCF (Corporate Carbon Footprint) auf der Grundlage der Richtlinien des Greenhouse Gas Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard messen, Ziele zur Reduzierung ihrer Emissionen festlegen, Maßnahmen ergreifen, um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen (regenerative Energie, nachhaltige Verpackungsmaterialien, Regelung für Mitarbeiter-Pendler etc.) und jährlich einen kurzen Fortschrittsbericht vorlegen, der öffentlich zugänglich gemacht wird.

 

Carolin Fried

MINT-Redaktion